Vor dem Start benötigt das Bike von Wolfgang noch ein paar Streicheleinheiten, bevor es dann zu neuen Taten bereit ist. Von Toblach geht’s leicht bergauf hinauf zum türkisfarbenen Toblacher See, der für den ersten Fotostopp herhalten muss.

Der Toblacher See (italienisch Lago di Dobbiaco) ist ein kleiner, ursprünglich zerklüfteter Alpensee, der im Höhlensteintal in 1.259 m Höhe liegt. Der See bildete sich im Altertum infolge zahlreicher Bergstürze, die sich von den Bergen am Westufer des Sees lösten.

Auf breiten Kieswegen radeln wir stetig leicht bergauf. Die Spannung steigt, denn das nächste Highlight der Tour steht unmittelbar bevor – doch noch ist nicht klar, ob die Wolken den Blick auf die Gipfel freigeben.

Wir haben Glück, die Gipfelgruppe liegt in ihrer vollen Pracht vor uns. Beeindruckend diese Aussicht. Die Drei Zinnen sind ein markanter Gebirgsstock in den Sextner Dolomiten an der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Belluno im Süden und Südtirol im Norden. Die höchste Erhebung ist die 2.999 m hohe Große Zinne.

Kaum sind wir wieder im Sattel rollen wir direkt auf das Massiv des Monte Cristallo zu. Davor liegt dann aber noch der Lago di Landro neben unserer Route, der mit seinem herrlichen Panorama zu einer weiteren Kurzpause einlädt.

Der Lago di Landro bzw. Dürrensee liegt nahe dem oberen Ende des Höhlensteintals auf einer Höhe von 1.406 m. Seine Südseite bildet mit der Cristallogruppe im Hintergrund eine malerische Kulisse.

Nur noch wenige Meter, dann ist die Passhöhe geschafft. Sie ist mit 1.530 m der höchste Punkt der gesamten Tour. Die Passhöhe ist Bestandteil der Wasserscheide zwischen den Flüssen Etsch im Norden und Piave im Süden, die beide ins Adriatische Meer münden.

Diesen Radweg muss man einmal im Leben gefahren sein. Er führt über abenteuerliche Brücken und durch enge Tunnels. Mit sanftem Gefälle rollen wir bergab in Richtung Cortina d’Ampezzo. Im Olympiaort ist Mittagspause.

Wie in einer gigantischen Freiluftbühne bestaunen wir die umliegenden Berge und rollen an stillgelegten Bahnhöfen vorbei bis Venas di Cadore. Immer auf der Trasse der alten Bahn. Am Abend genießen wir die italienische Küche sowie die Gastfreundschaft des kleinen Familienhotels Villa Gaia.